Besonders betroffen von Schulstress, Leistungsdruck und Angst vor Schulversagen sind Kinder mit sogenannten Teilleistungsstörungen wie Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Rechenschwäche und Kinder mit der Diagnose ADS oder ADHS.
Es gibt unterschiedlichste Definitionen und Abgrenzungen der Begriffe Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) und Legasthenie oder Rechenschwäche und Dyskalkulie. Auf diese Unterschiede wollen hier nicht eingehen, sondern vielmehr auf die Tatsache, die allen Teilleistungsstörungen gemeinsam ist:
Die betroffenen Kinder sind durchschnittlich intelligent und haben lediglich eine Schwäche oder Störung beim Erlernen der jeweiligen Teilleistung.
Bei der Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Legasthenie handelt es sich um eine Erschwerung des Lesens, Lesenlernens sowie des Schreibens mit häufigen Rechtschreibfehlern bei durchschnittlicher Intelligenz und sonst normalen Schulleistungen.
Bei der Rechenschwäche oder Dyskalkulie erbringen die Kinder im Vergleich zur sonstigen Leistungsfähigkeit deutlich geringere Rechenleistungen mit Beeinträchtigung des schulischen Erfolges. Sowohl die Erfassung der anschaulichen Bedeutung von Zahlen, Größenrelationen und Beziehungen zwischen Zahlen als auch die Durchführung mathematischer Operationen sind erschwert.
Der Unterricht in der regulären Schule kann diese Teilleistungsstörungen nur bedingt auffangen - in nur wenigen Fällen bietet die Schule eine individuelle Förderung durch Lerntherapie für die betroffenen Kinder an. In der Regel wird jedoch auf Initiative der Eltern eine außerschulische Lerntherapie hinzugezogen, die die Teilleistungsstörungen - Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Legasthenie oder Rechenschwäche, Dyskalkulie - gezielt behandelt.
Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Rechenschwäche mögen die Schule nicht - im Unterricht werden sie tagtäglich mit ihren Schwächen und Versagensängsten konfrontiert, im schlimmsten Fall sogar ausgelacht oder als "dumm" abgestempelt. Wenig Motivation, geringes Selbstvertrauen und wenig Aussicht auf Erfolgserlebnisse führen zu einem Vermeidungsverhalten - sehr schnell festigt sich das Bild vom Schulversager.
Eine Lerntherapie kann neben gezieltem Training des betroffenen Teilbereichs dazu beitragen, Blockaden zu lösen und Vermeidungsverhalten zu durchbrechen. Ziel einer Lerntherapie im Rahmen der genannten Teilleistungsstörungen sind neben der Förderung und Verbesserung der betroffenen Fähigkeiten gleichzeitig auch eine Verbesserung der Motivation, ein gesteigertes Selbstvertrauen und damit einhergehend auch Erfolgserlebnisse in Schule und Unterricht. Eine begleitende, stützende und fördernde Lerntherapie ist deshalb unerlässlich.
Um grundsätzliche Blockaden zu lösen und Strategien gegen Vermeidungsverhalten zu entwickeln, ist eine Lerntherapie in den Ferien - losgelöst von Schulstress, Angst vor Schulversagen und Leistungsdruck - eine sinnvolle Alternative. Für die betroffenen Kinder ist Schule negativ besetzt - Lerntherapie und Unterricht im Urlaub können diese negative Besetzung lösen. Im Urlaub fällt der Leistungsdruck weg - die Kinder haben hier eine Chance, gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten, sie erfahren Motivation, ihr Selbstvertrauen wird durch Erfolgserlebnisse gestärkt - vor allem wenn sie rund um den Unterricht herrliche Ferien in Spanien verbringen.
Lerntherapie und Einzelförderung in unserer Ferienschule auf Lanzarote, Spanien ist aber nicht nur für Kinder mit Teilleistungsstörungen eine gute Möglichkeit, Unterricht und Urlaub zu verbinden.
Viele Kinder, die durch Verhaltensauffälligkeiten und Probleme in der Aufmerksamkeit und Konzentration eher unbequeme Schüler im regulären Unterricht darstellen, erfahren die Diagnose ADS oder ADHS - je nachdem ob ihre Verhaltensauffälligkeiten mit Hyperaktivität einhergehen (ADHS) oder ob sie eher als Tagträumer den Unterricht regelrecht verschlafen (ADS).
Oft wird mit Medikamenten versucht, diese Verhaltensauffälligkeiten in den Griff zu bekommen, Konzentration und Aufmerksamkeit zu steigern - leider in zu wenigen Fällen wird versucht, die Unterstützung einer Lerntherapie zu suchen.
Verhaltensauffälligkeiten haben immer auch ihre Ursachen - diese Ursachen zu ergründen und Strategien zur Milderung dieser Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln und zu trainieren, kann und muss Aufgabe der Lerntherapie sein.
Jede Form der Therapie ist ein Prozess - initiiert im geschützten Raum der Therapie - in diesem Fall der Lerntherapie. In diesem geschützten Raum lassen sich die Ursachen für Blockaden und Ängste aufspüren.
Es gibt demnach keinen perfekteren geschützten Raum für eine Therapie oder Lerntherapie als die Ferien. Ferien sind in jeglicher Beziehung aus dem Alltag herausgelöst. Urlaub ist immer auch Zeit für die Seele - warum den Urlaub dann nicht auch nutzen, um an Blockaden und Ängsten zu arbeiten, die der Seele im Alltag Stress bereiten?
Warum nicht die Ferien so gestalten, dass Bewältigungsstrategien, gestärktes Selbstvertrauen und Glaube an Erfolgserlebnisse die Seele im Alltag stützen können?
In der Schule sind sie unbequem, sie fallen auf, und diese Verhaltensauffälligkeiten zusammen mit Problemen der Aufmerksamkeit und Konzentration führen dazu, dass sie dem Unterricht nicht oder nur schlecht folgen können. Mit der Diagnose ADS/ADHS nimmt der Stigmatisierungsprozess seinen Lauf. Warum nicht versuchen, den Teufelskreis Schulversagen in den Ferien zu durchbrechen, wo Leistungsdruck und damit verbundenes Vermeidungsverhalten ebenfalls Urlaub haben?
Eine Kombination aus Urlaub und Therapie bzw. Lerntherapie kann in entspannter Atmosphäre dort ansetzen, wo die Verhaltensauffälligkeiten ihre Ursache haben. Die betroffenen Kinder können zur Ruhe kommen, an sich arbeiten, ihre Aufmerksamkeit und Konzentration trainieren, ohne Leistungsdruck oder Schulstress ausgesetzt zu sein. Um die Einzelförderung herum können sie einen ganz normalen Urlaub mit ihrer Familie verbringen, mit allem, was dazu gehört wie Strand, Inseltouren, Sport, Spiel und Spaß - und wer mag, auch mit Kunst und Kreativität.
Die im Rahmen der Ferienschule Lanzarote angebotene Projektarbeit in den Bereichen Kunst, kreatives Schreiben oder Theater stellt deshalb auch für die Lerntherapie ein begleitendes und zugleich stützendes Element dar.
Kunst ist immer auch Ausdruck von Empfindungen, deshalb ist Kunst auch eine Bereicherung für jede Form der Therapie. Kreativität und künstlerische Arbeit machen aber auch Spaß, bringen Erfolgserlebnisse und damit Selbstvertrauen - schon allein deshalb ist die Projektarbeit ein wertvoller und unverzichtbarer Bestandteil unserer Ferienschule auf Lanzarote.