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ART and THERAPY
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Oder nach Terminvereinbarung.
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Es ist nun schon mehr als ein Jahr her, seit ich bei dir in Therapie war. Seitdem konnte ich meinem Leben eine neue Richtung geben und - was ebenso wichtig ist - es ist ein nachhaltiger und täglicher Prozess entstanden, der bis heute anhält. Mein Leben hat seither wieder einen Sinn bekommen, und es hat sich einiges zum Positiven verändert.
Auf der einen Seite kommt es mir vor, als wäre es schon viel länger her als nur 1 Jahr. Auf der anderen Seite kommt es mir so vor, als wäre ich erst gestern zurückgekommen hier in den Norden... Dafür bin ich dir von Herzen sehr dankbar, Bettina, aber alles der Reihe nach.
Ich war am Ende, aufgelöst und unfähig mich in dieser Welt noch zurechtzufinden... Zu stark bin ich von meinem Weg abgekommen. Viele Therapien, die ich verordnet bekam, erreichten nur teilweise ein Ergebnis, aber meistens blieben sie erfolglos und ich zog mich immer mehr zurück. Mein persönliches Vorankommen stagnierte gegen Null und ich funktionierte nur noch. Das alles demütigte mich mehr und mehr. Vom Wesen her und auch gefühlt, fremdgesteuert, abhängig und ausgeliefert.
Ich war an einen Punkt angelangt, wo ich mir die entscheidende Frage stellte... Hat das alles noch einen Sinn? Was mache ich eigentlich und warum bin ich noch hier? Was soll das alles noch? Ich war körperlich, wie seelisch ein Wrack, das irgendwo in der Ostsee auf dem Meeresgrund lag. Ein Sandkorn, das herumgereicht wird von Wind und Wellen, unfähig aus dieser Abwärtsspirale heraus zu finden.
Von ärztlichen Gutachtern verhöhnt und beschämt... von der Rentenkasse ignoriert, abgeschoben und weitergereicht... Ich stand immer auf eigenen Beinen, ich war weitgehend selbstbestimmt in meinem Leben und unabhängig. So kann und will ich nicht mehr weitermachen. Aber Aufgeben? Ja, warum nicht, ich bin ein freier Mann, niemand wird mich daran hindern.
Ohne Hilfe komme ich nicht mehr weiter, das war mir bewusst, aber wie und wo? Nach einigem Suchen und Abwägen fand ich die Homepage art-and-therapy von Bettina Klimpel. Kunst, ja klar, das ist das, was mich auf meinen Lebensweg schon begleitete und mir wichtig war und wofür ich vieles aufgegeben hatte. Aber Therapie und Kunst...? Vor Ort hatte ich mich auch schon darüber informiert gehabt, nur leider konnte ich mir nicht vorstellen, 1 bis 2 Stunden einmal im Monat etwas zu malen. Das reichte mir nicht , denn bunte Kreise und Blümchen malen konnte ich auch Zuhause. Nein, wenn schon dann richtig und am besten noch zusammen mit einer Ortsveränderung.
Als ich auf der Seite von Bettina etwas herumgestöbert hatte und ihre Angebote studierte, war mir gleich klar, das ist es. Kein Firlefanz, keine weltfremden Versprechungen, rudimentär und einfach sollte es sein ohne Ablenkungen. Das könnte mein Strohhalm sein, nach dem ich schon so lange suchte, und zugleich erwachte ein kleiner Funke Hoffnung. Ich habe mich verhältnismäßig schnell entschieden, denn es gab keinen Aufschub mehr...was wenn es nicht klappt?... egal, da schreibst du jetzt hin, dann habe ich es wenigstens nochmals versucht, sagte ich zu mir.
Gedacht, getan, und 3 Monate später saß ich im Flieger nach Fuerteventura... erst einen Umweg in die alte Heimat, und von da aus gab es leider keine Flüge mehr direkt nach Lanzarote. Warum nicht erst die Nachbarinsel besuchen und mich akklimatisieren und einstimmen, ganz für mich alleine?
Das war ich mir wert, ich fand eine kleine und liebevoll eingerichtete Wohnung auf einer Ziegenfinca, abseits von allem Trubel und inmitten von Vulkanen.
Zum Frühstück gab es jeden Morgen frische Ziegenmilch, Käse und Eier, einfach nur herrlich. Nach 4 Tagen bin ich mit der Fähre nach Lanzarote und habe meine Wohnung in Soo bezogen, unweit von La Vegueta, um dann am nächsten Tag mit der Arbeit mit mir und Bettina zu starten.
Ich wurde sehr herzlich von Bettina empfangen, und nach einem ersten Kennenlernen bekam ich auch schon die erste Übung... eine Collage....auch das noch, dachte ich mir... die letzten Collagen habe ich in der Schule gemacht und das auch nur widerstrebend... egal, ich bin nicht mehr in der Schule und ich brauche Hilfe, also los ran an die Arbeit, sagte ich mir.
Die Zeit ging schnell vorbei, und mit Bettinas Einfühlungsvermögen, ihrer Hingabe, gepaart mit Intuition und der richtigen Auswahl der für mich passenden Aufgaben und Übungen kam ich jeden Tag ein gutes Stück weiter auf meinem Weg zurück ins Leben. Morgens 3 Stunden und dann abends nochmals 2 h... habe ich mir zu viel zugemutet? Das für 3 Wochen... entweder oder, war meine Devise.
Klar kam ich an meine Grenzen, sehr schnell sogar, aber es war auch sehr heilsam. Am Abend war ich geschafft... nicht ausgelaugt, sondern erfüllt, auch nachdenklich, von den ganzen Eindrücken und Blockaden, die sich am auflösen waren. Das Arbeiten mit Ton und das Zeichnen, wir kamen gut voran, und ich entwickelte immer mehr das Verlangen zu arbeiten und meinen tiefsten und behinderndsten Blockaden auf die Spur zu kommen. Mit Bettinas Hilfe und Unterstützung konnte ich mich immer mehr öffnen, um tiefer in mich hinein zu fühlen und die inneren Augen langsam wieder zu öffnen.
Bettina verstand es jederzeit, mich an den Punkten abzuholen die mich so lange lähmten und herunterzogen. Mit deiner geduldigen, mitfühlenden Art und immer dem richtigen Zeitpunkt für die passende Arbeitsweise und Geschwindigkeit, machte ich jeden Tag neue Erfahrungen und fand zu neuen Erkenntnissen. Ich kam mir nie gedrängt oder gepusht vor, sondern immer rücksichtsvoll und liebevoll begleitet. Wenn sich dann die Gefühle nur noch mit Tränen ausdrücken konnten, bekam ich genug Zeit und Muße, das Erlebte zu verarbeiten, und im Gespräch mit Bettina fand ich wieder Halt und Boden unter den Füßen.
Immer wenn ich an die Zeit bei euch zurückdenke, gibt mir das Kraft und Zuversicht für mein Leben...
Ohne Euch, hätte ich das nicht geschafft und wäre nicht da, wo ich jetzt bin und sein darf. Ich lebe wieder, fühle mich lebendiger und gestärkter. Der Drang kreativ zu sein ist wieder erwacht, auch wenn es manchmal noch stockt. Aber das ist weit mehr, als ich zu hoffen gewagt habe. Ich schaue zuversichtlich in meine Zukunft.
Meine Devise für zuhause ist, “Kein Stein bleibt auf dem anderen“, das habe ich bis heute geschafft. Altes, das ich nicht mehr brauche, wird losgelassen und umgestaltet. Mit dem restlichen noch brauchbaren und neu dazugelernten will ich neu aufbauen auf dem Fundament, das ich bei Bettina legen konnte. Auch wenn ich immer mal wieder Tiefs habe, weiss ich, dass ich mich jederzeit an Bettina wenden kann.
Herzliches Dankeschön für alles Bettina